WINTERBRIEF 4/2010

Homöopathischer Winterbrief 4/2010

Bleiben Sie gesund!

Gesundheitsvorsorge und Selbstbehandlung aus homöopathischer Sicht

Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen! Mit einfachen Mitteln und kleinen Anpassungen können Sie viel zu einem gesunden und vitalen Leben beitragen.

Lesen Sie jetzt im neuen Winterbrief, wie Sie Ihr Immunsystem pflegen und unterstützen können.

Aktuell

 

Das Programm für die neuen Kinderyoga-Kurse ab Januar 2011 finden Sie hier.

 

Ein heisser Tipp für den Büroalltag:

Sarah Della Pietra vom Raum für Yoga hat in einem Film Yogaübungen für den Büroalltag zusammengestellt. Er bietet die Gelegenheit, sich zwischendurch aus dem Arbeitsalltag auszuklinken um Körper und Geist zu erfrischen. Die Übungen tun vor allem gut, wenn man viel am Computer sitzt und die Wirbelsäule zu wenig Bewegung bekommt. Der Film kann ein möglicher Anlass sein kleine Pausen im Arbeitsalltag einzubauen; Momente, wo die Körper- und Empfindungseben im Zentrum stehen dürfen und die mentalen Aktivitäten zur Ruhe kommen können. Gleich mitmachen!

 


Stärkung der Abwehrkräfte - damit Erkältung, Grippe, Husten und Schnupfen an Ihnen vorüber ziehen...

 

Der Winter ist da und mit ihm die Husten-Schnupfen-Grippesaison. Unser Immunsystem arbeitet wie immer auf Hochtouren. Dank ihm gelingt es nur den wenigsten Krankheitserregern, sich in unserem Körper breit zu machen. Mit einer ausgewogenen Ernährung, genügend Bewegung im Freien, einem guten Stressmanagement, genügend Schlaf und eventuell einem Saunagang zwischendurch, sind Sie schon gut für die kalte Jahreszeit gerüstet. Zusätzlich stelle ich Ihnen hier noch weitere Möglichkeiten vor Ihr Immunsystem zu pflegen:

 

Wer sich mit der Fussreflexzonenmassage auskennt, kann durch Anregung der abwehrspezifischen Organe viel bewirken. Die Reflexzonenmassage bietet eine einfache und effektive Art der Krankheitsvorsorge. Körperorgane können über Zonen an den Füssen direkt mit einer angenehmen Massage beeinflusst werden. Die Blutzirkulation in den Organen wird angeregt, womit Schlackenstoffe ausgeschafft und so die Funktion des Organs verbessert wird.

Das Immunsystem arbeitet vor allem im sogenannten Lymphsystem. Dazu sollten die Reflexzonen des bronchialen Lymphstamms (8t) und die Lymphknoten von Hals (8u/3s), Achselhöhle (8v) und Leiste (8w), sowie Milz (8s) und Thymusdrüse (8q) aktiviert werden. Ebenfalls wichtig für eine gesunde Abwehr sind genügend Schlaf und Entspannung. Hier kann die Aktivierung der Zonen des Solar plexus (Höhe 3c/q beidseits grossflächig und eher sanft massieren) und der vegetativen Geflechte (Fussrücken 0/11x-z) helfen das seelische Gleichgewicht zu finden.

 

(Zonenangaben nach den Zonentafeln von Reflexologie Ringier, Vevey)

 

Eine andere Möglichkeit das Immunsystem zu stärken bieten zwei wichtige Pflanzen: Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides, Umckaloabo) und der rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) zeigen beide eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem. Bei zu langer, regelmässiger Einnahme kann sich dieser Effekt jedoch ins Gegenteil kehren und das Immunsystem schwächen. Um dies zu verhindern sollte die Einnahme von Sonnenhut oder Pelargonium deshalb im Intervall erfolgen. Die Tropfen-Einnahme soll nach 3 Wochen unbedingt durch eine ebenfalls 3-wöchige Pause unterbrochen werden. Diesen Zyklus können sie 2-3 x wiederholen.

 

Sollten Sie trotz allem an einer Grippe oder Erkältung erkranken, helfen beide Pflanzen dem Körper, die Erreger schnell zu eliminieren. Dazu wird die Dosis während der Akutphase erhöht. Halten Sie sich dabei an die angegebene Dosierung des Produkts.

 

Bio Strath Aufbaupräparate bestehen aus einer speziellen Kräuterhefe, in der natürlicherweise verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren enthalten sind. Vitamine in dieser natürlichen Form können dank den Begleitstoffen der Pflanze vom Körper besser aufgenommen und umgesetzt werden als Syntheseprodukte aus dem Labor. Strath stärkt so nicht nur die Widerstandskraft, es steigert zusätzlich die Konzentrationsfähigkeit, hilft bei Müdigkeit und erhöht die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.

Sollten Sie Fragen zu diesen Präventionsmassnahmen haben, an chronischen Krankheiten leiden oder Medikamente einnehmen (z.B. Blutverdünner) können Sie sich vor einer Präventivbehandlung gerne an mich wenden.

 

Eine Patienteninformationen zum Thema Fieber finden Sie im Herbstbrief 3/2010.


Das Krankheitsmodell der Homöopathie

Erst durch ein geschwächte Lebenskraft kann sich Krankheit entwickeln

Erreger und Toxine sind immer und überall vorhanden, führen aber nicht bei jeder Person zwangsläufig zu Krankheit. Erst eine Schwächung der individuellen Lebenskraft ermöglicht Wachstum und Vermehrung der Erreger und damit Krankheitsprozesse. Für den Ausbruch einer Krankheit braucht es eine entsprechende Disposition des Organismus. Krankheitssymptome folgen also nur auf eine verstimmte Lebenskraft. Die Lebenskraft stellt ein übergeordnetes Netzwerk dar, das die Körperfunktionen überwacht, koordiniert, regelt und im Gleichgewicht hält. Solange die Lebenskraft gut und richtig wirkt, ist der Mensch gesund. Ist sie jedoch in Dysharmonie so kann es zu Krankheitssymptomen kommen.

 

Mit einer gesunden Ernährung, genügend Schlaf, Bewegung und gesundheitsförderndem Verhalten versuchen wir das System, die Lebenskraft, im Gleichgewicht zu halten. Kommt es aus bestimmten Gründen zu einer Dysharmonie, können unter anderem homöopathische Arzneien dem Körper den Impuls zur Selbstheilung geben, das Ungleichgewicht wird ausbalanciert. Krankheit oder Krankheitssymptome sind nach Hahnemann eine Verstimmung der Lebenskraft. Gesundheit wird durch eine Stärkung der Lebenskraft erreicht und nicht durch blosses Wegmachen der Symptome. Sehen Sie während einer Autofahrt die Kontrolllampe des Motors aufleuchten, werden Sie vermutlich unter der Motorhaube nachsehen, wo das Problem genau liegt und nicht einfach die leuchtende Lampe rausschrauben.

 

Hahnemann versteht demnach unter Lebenskraft eine ‚dynamische, virtuelle Macht und Wirkung’ (Organon §11), die auf innere und äussere Reize richtig reagiert, um das Gleichgewicht des Organismus aufrechtzuerhalten. Man kann in der heutigen Sprache auch von Homöostase oder Regulationskreislauf sprechen.

 

Mit Hahnemanns Worten:

‚Im gesunden Zustand des Menschen waltet die geistartige, als Dynamis den materiellen Körper (Organism) belebende Lebenskraft (Autocratie) unumschränkt und hält alle seine Teile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange in Gefühlen und Thätigkeiten, so dass unser inwohnender, vernünftiger Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs frei zu dem höhern Zwecke unseres Daseins bedienen kann. Der materielle Organism, ohne Lebenskraft gedacht, ist keiner Empfindung, keiner Thätigkeit, keiner Selbsterhaltung fähig; nur das immaterielle, den materiellen Organism im gesunden und kranken Zustand belebende Wesen (das Lebensprincip, die Lebenskraft) verleiht ihm alle Empfindung und bewirkt seine Lebensverrichtungen.’ Organon der Heilkunst §§9-10

 


Winterernährung

Mit einer wärmenden, energetisierenden Ernährung bleibt die Lebenskraft aktiv und geschmeidig. Dafür eignen sich Suppen im Winter hervorragend - Suppen geben warm und halten gesund!

 

Shiitakesuppe mit Rettich und Miso

 

Speziell die Shiitakesuppe stärkt die Lebenskraft und das Immunsystem. Der Shiitake wird in China und Japan seit über 2000 Jahren kultiviert. In ihm stecken verschiedenste Vitalstoffe, darunter Eisen, Kalium, Kalzium, B-Vitamine und Provitamin D, die alle die Selbstheilungskräfte des Körpers stärken. In Kombination mit Rettich, der einerseits das Immunsystem mit Vitamin C stärkt, anderseits mit seinen scharfen Inhaltsstoffen Erreger bekämpfen und Infektionen vorbeugen kann, entsteht eine wunderbare, gesundhaltende Wintersuppe:

Zutaten für 4 Personen

 

2 EL Sesamsamen

250 g frische Shiitakepilze

200 g weisser Rettich

1 zarte Stange Lauch

1 Stück frischer Ingwer (ca. 1 cm)

1.25 l Gemüsebouillon

200 g geräucherter Tofu

2 EL rote Misopaste

2 EL Mirin (japanischer Reiswein)

½ Bund Koriander

 

  1. Die Sesamsamen in einer trockenen Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
  2. Inzwischen die Shiitakepilze abreiben und die Stiele entfernen. Die Pilzhüte in dünne Scheiben schneiden. Rettich putzen, schälen und in dünne, 4 cm lange Stifte schneiden. Den Lauch putzen, gründlich abbrausen und in 0.5 cm dünne Ringe schneiden. Den Ingwer schälen und fein reiben.
  3. Bouillon in einem grossen Topf aufkochen lassen, Ingwer, Rettich, Pilze und Lauch dazugeben, alles aufkochen und bei kleiner Hitze 3 Min. kochen lassen. Tofu in 1.5 cm grosse Würfel schneiden, dazugeben und in der Suppe 4 Min. ziehen lassen.
  4. Von der Bouillon 1 Schöpfkelle abnehmen, die Misopaste damit verrühren und unter die Suppe rühren. Die Suppe nicht mehr aufkochen lassen, sonst geht der Geschmack verloren. Suppe mit Mirin abschmecken. Koriander abbrausen, trocken schütteln und die Blätter grob hacken. Mit Koriander und Sesamsamen bestreut servieren.

 

Sollten die Grippeviren doch einmal die Oberhand gewinnen, hilft Ihnen ein Teller gekochte Hühnersuppe bestimmt schnell wieder auf die Beine zu kommen. Die Zutaten der Hühnersuppe dämpfen die Entzündungsreaktionen, lindern allgemeine Erkältungsbeschwerden und helfen nach einer Erkrankung (auch nach der Entbindung) schnell wieder zu Kräften zu kommen.

 

Hühnersuppe

 

Zutaten für 4 Personen

 

1 Suppenhuhn oder 1 Hähnchen, ca. 1.2 kg

2 Lorbeerblätter

1 TL schwarze Pfefferkörner

1 gestr. EL Salz

3 grosse Karotten (ca. 400 g)

150 g Staudensellerie

2 dünne Stangen Lauch

1 Petersilienwurzel

2 Zwiebeln

125 g Fadennudeln

schwarzer Pfeffer

 

  1. Das Huhn aussen und innen unter kaltem Wasser abbrausen und in einen Suppentopf geben. Wasser (ca. 1.5 l) dazugeben bis das Huhn bedeckt ist und langsam aufkochen lassen. Die Lorbeerblätter und Pfefferkörner hinzufügen. Sobald die Brühe zu kochen beginnt, die Hitze reduzieren und halb zugedeckt bei kleiner Hitze 1.5 h leicht kochen lassen. Zwischendurch den Schaum mit einer Schaumkelle abschöpfen. Die Suppe 10 Min. vor dem Ende der Garzeit salzen.
  2. Inzwischen das Gemüse abbrausen und putzen oder schälen. Karotten längs halbieren und schräg in 0.5 cm dicke Scheiben schneiden. Staudensellerie und Lauch schräg in 3-4 cm lange Stücke schneiden. Petersilienwurzel in Scheiben schneiden. Die Zwiebeln schälen und vierteln. Das Gemüse nach 1 h zum Huhn geben und bis zum Schluss mitgaren.
  3. Das Huhn aus der Brühe heben, auf eine Platte geben und etwas auskühlen lassen. Die Lorbeerblätter entfernen. Die Nudeln in die Brühe geben und in 5 Min. garen.
  4. Inzwischen das Huhn häuten, das Fleisch mit einem scharfen Messer vom Knochen lösen und in mundgerechte Stücke schneiden. Fleischstücke zur Suppe geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

 

Beide Rezepte stammen aus dem Kochbuch ‚33 magische Suppen’ von Marion Grillparzer. Ich kann das Buch allen Suppenfans nur wärmstens empfehlen! Ob sie nun schlank werden wollen oder reich, die Lust wecken, das Blut reinigen, gut schlafen oder nur den Kater vertreiben wollen: dieses Buch hat für jede Situation eine Suppe parat.

 

Im Übrigen gelten während dem Winter betreffend einer gesunden Ernährung dieselben Empfehlungen wie im Herbst: den Magen schön warm halten mit gekochten Nahrungsmitteln in warmer Qualität! Tipps dazu finden Sie im letzten Herbstbrief.

 

 

 

 

Nun wünsche ich Ihnen allen eine gesunde und gestärkte Weihnachtszeit und für das neue Jahr nur das Beste!

 

Herzlich,

 

Tamara Lütold